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Freitag, 29. März 2024
Oldtimer im Vogtland - Zu Gast bei deutschen Veteranenfreunden Drucken E-Mail
Geschrieben von Jürgen Splet   

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Das Vogtland – eine wunderschöne Landschaft nördlich der Grenze zur tschechischen Republik, welche auch in technisch-historischer Hinsicht einiges zu bieten hat. Zwickau, Plauen – Städte, die dem automobilhistorisch Interessierten nicht unbekannt sind!

Seit vielen Jahren verbindet den Poysdorfer Oldtimerverein eine Freundschaft mit dem vogtländischen Oldtimerclub. Eine Abordnung derer kommt regelmäßig zur Kellergassenfahrt nach Poysdorf – und im Gegenzug kommt auch eine Gruppe von Teilnehmern zur Vogtland-Kfz-Veteranenrallye Ende August, die dieses Mal ihre 17. Auflage erlebte. Die Baujahrsgrenze der teilnehmenden Fahrzeuge ist eigentlich 1960 – und somit auch ein hochkarätiges Starterfeld der Vorkriegsklasse garantiert – es gibt aber auch die „Gästeklasse“, in der wir dieses Mal mit unserem NSU 1200C, Baujahr 1968, erstmals dabei waren.


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Eile mit Weile – nach diesem Motto wurde die Anreise unserer Gruppe bereits am Donnerstag gestartet und führte über die Grenze bei Gmünd nach Marienbad. Baulich ein Juwel des Jugendstils, ist es letztlich eine Touristenhochburg wie auch manche Orte in Österreich. Hotel reiht sich an Hotel und ich habe noch nie etwas Ähnliches gesehen, wie ich gestehe. Nach der dortigen Übernachtung waren wir nur noch etwa 120 km vom eigentlichen Ziel entfernt – und nahmen so en passant noch eine Besichtigung der Schanze in Klingenthal mit –, dort oben zu stehen und sich vorzustellen, mit den Schiern hinabzufahren, um dann abzuheben – für mich einfach unvorstellbar und faszinierend zugleich … Nachmittags trafen wir dann in Schöneck ein. Das dortige Hotel- und Sportzentrum ist eines der letzten zu DDR-Zeit fertiggestellten Bauwerke seiner Art und diente ursprünglich als Gewerkschaftsheim – wobei man ihm davon wirklich nichts ansieht, es könnte als Hotel ebenso gut in den österreichischen Bergen stehen.

Da es am Freitag noch kein Programm gab, nutzten Hedi und ich die Gelegenheit und fuhren nach Zwickau (etwa 45 km entfernt), um das dortige Trabant-Treffen zu begutachten – haben wir doch ein Herz für Kleinfahrzeuge! Nun, davon an anderer Stelle mehr, nur so viel: Es war beeindruckend.


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Wir waren schon gewarnt worden: Die Oelsnitzer haben eine eigene Art der Orientierung: mit kleinen Symbolplättchen an Verkehrszeichenstangen etc. wird die Richtung angezeigt, Quadrat ist links, Kreis rechts usw. …So waren wir gespannt, wie wir als erstmalige Teilnehmer damit klarkommen würden – und ich muss sagen: Es ging besser als befürchtet, dank der Argusaugen meiner beifahrenden Gattin gab es insgesamt nur drei Stellen, an denen wir unsicher waren und nochmal durch diese Passage fuhren, ansonsten führte uns die Strecke bei Kaiserwetter durch eine wirklich malerische Landschaft und durch ebensolche Dörfer und Städte von Sonderprüfung zu Sonderprüfung, wo wir fleißig Punkte sammelten – allerdings galt es, möglichst wenige Punkte zu erreichen – tja, so kann’s gehen. Ich möchte die p. t. Leserschaft hier nicht mit Details langweilen, nur so viel sei gesagt: Wir sahen der abendlichen Siegerehrung sehr gelassen entgegen und genossen den restlichen Nachmittag im hoteleigenen Freibad.

Die Abschlussfeier im großen Saal der Hotelanlage – mit Band! – verlief dann so, wie eben Abschlussfeiern dieser Art verlaufen – Siegerehrung, zusätzliche Ehrungen (weiteste Anreise, ältester Teilnehmer usw. …), ein Teilnehmer unserer Gruppe belegte den 2. Platz in der Gästeklasse und musste daher auch aufs Siegertreppchen, womit wir etwas später zum persönlichen Höhepunkt des Abends kamen: Unser 40. Hochzeitstag! Es gab eine Runde Sekt für unsere Teilnehmergruppe und eine Überraschung, von der Hedi bis zu diesem Zeitpunkt nichts ahnte, immerhin heißt dieses Hochzeitsjubiläum Rubinhochzeit!


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Für den Sonntag war von den Veranstaltern noch ein Besuch einer Museumsbahn und des Raumfahrtmuseums Morgenröthe-Rautenkranz (Das heißt dort wirklich so!) geplant. Wie kommt so ein Museum in diesen eher abgelegenen Winkel? Ganz einfach: Dort ist der Geburtsort des ersten deutschen Teilnehmers an einer Weltraummission! Danach gab’s ein herzhaftes Mittagessen vor Ort – und als an Alttechnik Interessiertem findet sich auch sofort ein Gesprächsthema mit den Mitgliedern des Eisenbahnvereines …

Unsere Freunde jedoch drängten zum Aufbruch und so fuhren wir – navigeführt – über eine Straße, die ziemlich abseits der angedachten Route lag, zurück in die nahe tschechische Republik, stauten uns durch diverse Straßenbaustellen mit Gegenverkehrsregelung Richtung Prag und erreichten schlussendlich um ca. 21 Uhr ohne weitere Probleme (ok, der Gaszug blieb ab und zu hängen, was beim Schalten unangenehm war – aber sonst nix …) das heimatliche Gaweinstal. Schön war’s! Aber beim nächsten Mal bleibe ich länger dort – Land und Leute haben es sich verdient!

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